welche ziele wollen wir verfolgen, um den berufsstand zu stärken und so zu nachhaltigen entwicklungen auf allen ebenen beitragen?
:unsere rolle als ziviltechniker:innen in der gesellschaft - themenführerschaft bei aktuellen gesellschaftlichen herausforderungen
wir wollen als kammer in der baukulturpolitik position beziehen, aufbauend auf unseren drei säulen „standesvertretung, ausbildung und vermittlung“.
bauen, wohnen und raumordnung sind in den letzten jahren eindeutig in den mittelpunkt öffentlicher debatten gerückt. vor diesem hintergrund haben wir bereits in der zu ende gehenden funktionsperiode begonnen, die kammer wieder stärker als ansprechpartnerin für politik und verwaltung zu positionieren.
es muss unsere aufgabe als kammer sein, bei themen, die unser aller lebensraum und die entwicklung unserer umwelt wesentlich beeinflussen, stellung zu beziehen, uns öffentlich zu äußern und den entscheidungsträger:innen auf allen ebenen unabhängige expertise anzubieten.
aber auch bei themen, die die rahmenbedingungen unserer berufsausübung betreffen, ist es unser anliegen, als selbstverständliche ansprechpartner:in wahrgenommen zu werden.
daran gilt es weiterzuarbeiten.
:strukturelle kammerreform
wir sehen die kammer als eine solidarische berufsvertretung und wollen die zusammenarbeit über bundesländergrenzen bzw. kammergebiete hinweg verbessern. darüber hinaus ist es unser ziel, die arbeit in der bundeskammer der ziviltechniker:innen weiterhin zu intensivieren und somit deutlich zu stärken.
wir glauben, dass eine neustrukturierung mit einer bündelung in klar definierte ressorts die länderkammer steiermark und kärnten handlungsfähiger machen würde.
dennoch stehen wir auch in zukunft für eine gemeinsame kammer arch und ing. als standesvertretung haben wir große gemeinsame aufgaben, die nur gemeinsam erfolgreich bearbeitet werden können. gemeinsame ausschüsse und eine gemeinsame vertretung nach außen sind daher unverzichtbar. um den dialog nach außen, vor allem mit den hoheitsverwaltungen, intensiver fortsetzen zu können, sehen wir allerdings die notwendigkeit einer doppelspitze (arch und ing).
wir sind der überzeugung, dass nur eine offene, transparente kammer, die allen mitgliedern möglichkeiten für inhaltliches engagement bietet, für faire gesetzliche rahmenbedingen kämpfen kann. daher laden wir alle mitglieder ein, verantwortung zu übernehmen und in unseren ausschüssen und arbeitsgruppen mitzuarbeiten.
:gesetzliche rahmenbedingungen
in zeiten wirtschaftlich enger rahmenbedingungen sind fairness seitens der auftraggeber:innen und solidarität unter den kolleg:innen besonders wichtig:
um gegen unfaire vergaben und verwaltungsakte als kammer vorgehen zu können, benötigen wir eine gesetzliche antragslegitimation für nachprüfungsverfahren.
die kammer der ziviltechniker:innen soll ein solidarisches vertretungsrecht erhalten.
zudem lautet unser ziel, auch die WSA in den verordnungsrang - verankert im bvergg - zu bringen, um eine vergaberechtliche umgehung mittels totalübernehmer:innen zu verhindern.
wir kämpfen für eine verpflichtung aller öffentlichen auftraggeber zum bestbieterprinzip. die verwendung öffentlicher mittel muss im rahmen von fairen, offenen wettbewerben erfolgen. wir fordern die öffentliche hand auf, ihre vorbildwirkung und verpflichtung im sinne einer guten planungs- und vergabekultur wahrzunehmen.
:normen und richtlinien
nach intensiven verhandlungen ist es 2021 gelungen, ein neues normenpaket auf den weg zu bringen und damit für alle kammermitglieder einen leistbaren zugang zu önormen zu gewährleisten. unser erklärtes politisches ziel – auch in der bundeskammer - bleibt aber weiterhin der freie zugang, zumindest zu allen rechtlich bindenden normen.
gleichzeitig wollen wir die mangelnde transparenz in der erstellung der ö-normen thematisieren und möglichkeiten finden, eine aktive rolle in der normerstellung einzunehmen. insbesondere gilt das für die transformation der verbindlichen vorgaben der eu in vor ort anwendbare nationale normen und richtlinien.
um diese ziele zu erreichen, sehen wir unsere aufgabe auch in der politischen bewusstseinsbildung.
:nachhaltigkeit
das thema der nachhaltigkeit hat bereits in der letzten periode einen sehr großen anteil in unserer arbeit in allen ausschüssen auf länder- und bundesebene eingenommen. die herausforderungen des klimawandels und die damit einhergehende verantwortung der ziviltechniker:innen werden uns in den kommenden jahren noch intensiver beschäftigen.
die kammer ist zum thema nachhaltigkeit gefordert, den ausbau des dialogs mit verwaltung und politik in den ländern, städten und gemeinden zu forcieren und interdisziplinäre arbeitsgruppen mit politik, forschungs- und ausbildungsstätten zu schaffen. wir sehen unsere verantwortung auch darin, unseren kammer-mitgliedern zu diversen themen der nachhaltigkeit vermehrt fort- und weiterbildungsmaßnahmen anzubieten.
als ziviltechniker:innen sind wir expert:innen in der entwicklung von nachhaltigen konzepten, ausgearbeitet von interdisziplinären teams. wir fordern klare vorgaben von der politik – wie z.b. ein bundesweites rahmengesetz in der raumplanung oder die verankerung städtebaulicher wettbewerben - und bieten uns an, bei der ausgestaltung unsere expertise einzubringen.